Wollen jetzt nach vorne schauen: Das Bild zeigt Wahlsieger Jochen Schmidt (links) und Amtsinhaber Georg Lüdtke am Abend der Stichwahl. © Christopher Ziermann / HNA

Wollen jetzt nach vorne schauen: Das Bild zeigt Wahlsieger Jochen Schmidt (links) und Amtsinhaber Georg Lüdtke am Abend der Stichwahl. © Christopher Ziermann / HNA

Die Bürgermeisterwahl in Alheim ist entschieden, Jochen Schmidt hat sich durchgesetzt. Am Tag nach der Wahl beschäftigt die Alheimer die Höhe der Wahlbeteiligung von 64,9 Prozent.

Alheim - Als neuer Bürgermeister gewählt ist mit exakt 53,2 Prozent der Stimmen Jochen Schmidt. Der 52-jährige Bad Hersfelder setzte sich als unabhängiger Kandidat gegen die von der Alheimer CDU und SPD gemeinsam unterstützte Monika Riekhof durch, die 46,8 Prozent erhielt. Dieses amtliche Endergebnis stellte Jörg Moritz, Wahlleiter der Gemeinde Alheim, am Montagabend fest.

Am Tag nach der Stichwahl beschäftigte auch ein anderes Thema die Alheimer: die Höhe der Wahlbeteiligung. Denn sie lag am Wahlsonntag mit insgesamt 64,9 Prozent deutlich höher als die fast aller angegebenen Einzel-Werte in den jeweiligen Ortsteilen. „Der Grund hierfür ist die Briefwahl“, erklärte Wahlleiter Moritz auf Anfrage unserer Zeitung. Die niedrigeren Orts-Werte für die Wahlbeteiligung – in Baumbach lag sie beispielsweise bei nur 44,4 Prozent, in Heinebach sogar unter 40 – seien der Tatsache geschuldet, dass alle, die dort per Briefwahl ihre Stimme abgegeben haben, in ihren jeweiligen Ortsergebnissen nicht eingerechnet sind und daher fehlen. „Insgesamt hatten wir 751 Briefwähler, die natürlich noch hinzukommen sodass sie die Wahlbeteiligung auf den errechneten Wert von insgesamt 64,9 Prozent erhöhen“, klärt Moritz auf.

Erfreut über die in beiden Wahlgängen hohe Wahlbeteiligung – im ersten Wahlgang am 8. November hatte sie bei 69 Prozent gelegen – zeigte sich auch Alheims amtierender Bürgermeister Georg Lüdtke. „Alheim hat gewählt – ich freue mich, dass wir bei beiden Wahlen eine so hohe Beteiligung hatten“, sagte Lüdtke. „Das Ergebnis war schon überraschend – ganz offen gesagt“, kommentierte er den Wahlausgang. Jetzt freue er sich darauf, den neu gewählten Bürgermeister, der am 1. März seinen Dienst beginnt, ordnungsgemäß in sein Amt einzuführen, damit bei der Übergabe der Amtsgeschäfte keine Brüche entstünden. „Es ist jetzt an der Zeit, die Dinge aus dem aufgeheizten Wahlkampf ruhen zu lassen und gemeinsam zum Wohle der Gemeinde Alheim in gewohnter Weise zusammen zu arbeiten“, sagte Lüdtke.

„Ich bin überglücklich über den großen Vertrauensvorschuss“, sagte Wahlsieger Jochen Schmidt. Es liege ein langer Wahlkampf unter erschwerten Bedingungen hinter ihm und er sei froh, dass er so erfolgreich für ihn ausgegangen sei. Sein Dank gelte seinen Wählern, Helfern und Unterstützern. „Demokratie lebt vom Mitmachen – das haben die Alheimer mit ihrer hohen Wahlbeteiligung unter Beweis gestellt“, sagte der 52-Jährige. Er freue sich nun sehr auf die zukünftige Arbeit zum Wohle der Alheimer, die für ihn am 1. März beginnt „und auf den dann möglichen Neustart mit den nach der Kommunalwahl dann ja auch bald neu gewählten Gemeindegremien“.

Enttäuscht reagierte die unterlegene Kandidatin Monika Riekhof. „Ich habe coronabedingt auf einen Haustürwahlkampf verzichtet – doch der Sicherheitsaspekt, der für mich dabei im Vordergrund stand, ist vielleicht nicht von allen so gesehen worden“, sagte die 46-Jährige selbstkritisch. Auch habe sie sich nicht, wie ihr Kontrahent Jochen Schmidt, dazu hinreißen lassen, Versprechen zu machen, die die Alheimer Haushaltslage nicht hergäben. Sie danke ihren Wählern, die ihr auch in der Stichwahl die Stimme gegeben hätten. Als unfaire Wahlkampfführung kritisierte sie die Plakat-Aktion von Aribert Kirch. Der FDP-Kandidat hatte seine Wahlplakate nach seinem Ausscheiden im ersten Wahlgang mit Schmidt-Empfehlungen überkleben lassen – unsere Zeitung berichtete. Deshalb hoffe sie, „dass Jochen Schmidt künftig die Gremien der Gemeinde besser respektiert, als im Wahlkampf die Plakatierungssatzung“, sagte Riekhof.

Zufrieden mit dem Wahlausgang zeigte sich Aribert Kirch. „Die Grabenkämpfe sollten wir jetzt zu den Akten legen und im Interesse von Alheim gemeinsam nach vorne schauen“, schlug der FDP-Mann versöhnliche Töne an.

Quelle: HNA (Peter Gottbehüt)

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